FROETSCHER LICHTENWAGNER
ARCHITEKTEN ZT GMBH

Haus P

Hommage an den vorbeifahrenden Zug: Wie bei einem Waggon fließt das Regenwasser über die bündig in der geneigten Fassade sitzenden Verglasungen ab.

Das zuvor ganz der ostseitigen Straße zugewandte Haus wird mit einem Eingang, Küche und Wohnzhimmer enthaltenden Holzbau nachgerüstet; zudem wird regulierend in den Altbau eingegriffen. An der Eingangsfassade verschwinden Terrasse und Balkon, ein Verlust, der mit der Öffnung zum südwestlichen angrenzenden Garten mehr als wettgemacht wird. Der schlanke, blechverkleidete Neubau wendet sich nämlich mit einer großzügigen Kastenfensterreihe nach Süden, dorthin, wo nahe ein Bach fließt und periodisch die Eisenbahn vorbeifährt. Obwohl die Parzelle – die letzte der Straße – einerseits schon zwischen Wald- und Wiesenstücken liegt, hat sie andererseits durch die Häuser im Umfeld und die Nähe zum Zentrum noch städtischen Charakter.
Dementsprechend gibt sich der Zubau als kompromißlose Architektur, aus einem bislang konzeptlosen Haus wird eine raumoptimierte Heimat für eine Familie gemacht und ihm auch noch ein architektonischer Charakter abgerungen. Die Assoziation zur nahen Bahn ist erwünscht, deren Rezeption wird durch die bandartige Verglasung des Hauptraumes geradezu erzwungen.

Wieder ist der Ausgangspunkt einer architektonischen Lösung simpel, deren Schlußfolgerung aber vielschichtig: Die Nutzungswünsche, die Himmelsrichtungen, die Freiräume erzwingen die Reform eines untauglichen Raumgefüges; zuletzt ist der Wohnwert hoch, der Alltag wandert mit der Sonne durch und um das Haus. Der Altbau ist plötzlich respektabel, der Zubau eine sichere Aussichtskanzel und eine Rückzugsnische mit dem Flair gediegener Handwerklichkeit und der Verve ambitionierter Architektur. (Walter. M. Chramosta in Baumeister)

Credits

Fotos: Margherita Spiluttini

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